Lee Ann an den Decks
Wie aus einer Hochzeit eine Nacht wurde
Lee Ann an den Decks – Wie aus einer Hochzeit eine Nacht wurde
Diese Hochzeit war kein Knalleffekt, sondern ein musikalischer Spannungsbogen. Draußen begann alles mit einer freien Trauung unter freiem Himmel, begleitet von einer Live-Band. Drinnen wartete eine festlich geschmückte Scheune, L-förmig, mit Tanzfläche im Winkel – perfekt, um sich zu begegnen.
Als die Gesellschaft am frühen Abend an die Tische wechselte, übernahm DJane Lee Ann – mit viel Gefühl für den Takt des Raums. Sie stieg klassisch ein: ein paar Discofox-Klassiker, um das Eis zu lösen und die Energie zu sondieren.
Lee Ann beobachtete genau. Wer sitzt nur? Wer wippt mit? Wer feiert schon beim Gang zum Buffet? Besonders auffällig: Der Tisch, der mit Bella Ciao zum Essen aufgerufen wurde. Die Stimmung? Laut, textsicher, voller Lust – da saßen die späteren Stimmungsgaranten. Kein Wendepunkt – aber ein Fingerzeig.
Von dort an nahm die Party langsam, aber unaufhaltsam Fahrt auf. Wunschkarten wurden abgegeben, spontane Zurufe umgesetzt, und Lee Ann spielte sich immer weiter vor – mit Cotton Eye Joe, Schüttel deinen Speck, Icona Pop, Pitbull, Bob Sinclar.
Die Dramaturgie: ein einziges Crescendo. Der emotionale Peak? Ganz klar: Tanz der Moleküle, Stumblin’ In, Don’t Stop Believin’ – eine perfekt gesetzte Trilogie. Danach: Rockphase, Luftgitarren, verschwitzte Glückseligkeit.
Und als man dachte, mehr geht nicht, kamen in der letzten Runde Titel wie von den Fäaschtbänklern oder andere Songs, die humorvoll und eindeutig zum Alkoholgenuss aufriefen. Da gab es keine Zurückhaltung mehr – nur noch feiern, springen, grölen.
Lee Ann traf die Gesellschaft nicht mit einem Hit, sondern mit einem Plan: beobachten, erspüren, entfesseln. Der Soundtrack dieser Nacht war nicht nur Party – er war ein Aufbau, ein Rausch. Und am Ende? Pure Eskalation.